50 Jahre Cinema Quadrat. Kommunale Filmarbeit in Mannheim

Cinema Quadrat e.V. (Hrsg):
50 Jahre Cinema Quadrat. Kommunale Filmarbeit in Mannheim

124 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, DIN-A 4. Schutzgebühr: 10 Euro. Erhältlich an der Kasse von Cinema Quadrat

50 Jahre Cinema Quadrat: Seit 1971 bietet das Mannheimer kommunale Kino Filmkunst in all ihren Facetten. Gegründet als erstes kommunales Kino in Baden-Württemberg und drittes bundesweit entstand das Kino aus den Nachwirkungen der 68er-Bewegung, die auch im Filmbereich neue kulturelle Praktiken nach sich zogen. Cinema Quadrat ist nicht den kommerziellen Erfordernissen der Filmwirtschaft verpflichtet, sondern macht es sich zur Aufgabe, ein sorgfältig kuratiertes Programm aus der gesamten Filmgeschichte und aus allen Ländern zu pflegen, oft begleitet von Einführungen und Diskussionen. Die Broschüre zum 50. Jubiläum stellt ausführlich das Selbstverständnis von Cinema Quadrat dar und führt aus, was unter "kommunaler Filmarbeit" verstanden wird. Die Vereinschronik von Cinema Quadrat der letzten Jahrzehnte wird ebenso beleuchtet wir die Programmgeschichte in ihren vielen Facetten, in ihren Wandlungen und Weiterentwicklungen verschiedener Programmreihen und -schwerpunkten, die teilweise bis heute bestehen. Beispielhaft an vier regelmäßigen Veranstaltungsformaten wird die Vielfalt des Cinema Quadrat-Programms erläutert, nämlich in Hinblick auf die seit 1986 bestehenden Mannheimer Filmsymposien und auf die seit 1998 laufenden Reihe "Psychoanalytiker stellen Filme vor" mit den jährlichen Mannheimer Filmseminaren sowie hinsichtlich des regelmäßigen regionalen Kurzfilmfestivals "Zum Goldenen Hirsch" und der "Grindhouse Double Feature"-Reihe. Rückblicke der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer auf ihre Zeit im Cinema Quadrat runden die Einblicke in fünf Jahrzehnte Cinema Quadrat ab.
So bietet die Broschüre "50 Jahre Cinema Quadrat" Einblicke in die Geschichte dieses Kinos, das ein wichtiger Pfeiler der Kulturszene in der Metropolregion darstellt, wie auch in die programmatische Arbeit, die seit 50 Jahren das Motto der kommunalen Kinos in Deutschland hochhält: "Andere Filme anders zeigen".

Grindhouse-Kino. Schund - Trash - Exploitation deluxe!

Harald Mühlbeyer:
Grindhouse-Kino. Schund - Trash - Exploitation deluxe!

Mühlbeyer Filmbuchverlag, Frankenthal 2021, 248 Seiten, viele Abbildungen, 18,90 Euro.

Gibt es an der Kinokasse - und überall im Buchhandel!
Weitere Informationen zum Buch: https://muehlbeyer-verlag.de/buecher/grindhouse-kino.html

Das Buch zu unserer monatlichen Grindhouse-Double-Feature-Filmreihe!

Sex und Crime, harte Kerle und willige Frauen, knallende Schießeisen und schnelle Autos, schlitzende Messer und harte Prügel, Kungfu und Monster: Exploitation-Kino zielt auf die niedereren Instinkte. Standesgemäß wurden derartige Filme zwischen Kommerz und Trash in den Schmuddelkinos der 1960er bis 1980er gezeigt, in den sogenannten Grindhouses der USA oder im Bahnhofskino in der BRD.
Seit 2007 lässt das Mannheimer Cinema Quadrat in der Filmreihe Grindhouse Double Feature allmonatlich diese besondere Form des Kinos und des Filmgenusses aufleben – Kostbarkeiten, die mit Lächerlichkeit punkten oder die fies ins Gehirn kriechen, auf jeden Fall Filme, die man sonst nicht zu sehen bekommt: Horror, Action und Krieg, Blaxploitation, Western, Science Fiction, Bumsfilme und vieles mehr. Harald Mühlbeyer war von Anfang an dabei: In "Grindhouse-Kino" bündelt er assoziativ-verspielte Essays, in denen er seine Film­erfahrungen verarbeitet – und die nichts ernst nehmen außer dem, was die Bilder der Grindhouse-Filme auslösen. Nämlich meistens Lachen, manchmal Erschrecken, und immer wieder ganz neue Einsichten: Grindhouse-Filme als Zeitgeisterbahnfahrten.

"Eine Rothaarige muss 30 Tage hungern, mit schwerer Kette um den Hals an die Wand geleint, der Nudeltopf gerade außerhalb der Reichweite – eine Qual, wie sie die griechischen Götter nicht perfider sich hätten einfallen lassen. Und sie ist nackt dabei! Kein Wunder, dass sie verrückt wird und fortan nur noch kindisches Zeug brabbelt. Obwohl: Das hat sie ja vorher auch schon getan, zwischen dem Schreien, Schimpfen, Flehen: 'Ihr könnt mich töten, aber lasst mich nicht verhungern! Dazu bin ich zu schwach!' Ist das reiner Schwachsinn? Oder ein ganz neues Maß an Realismus?" (über Jess Francos FRAUENGEFÄNGNIS, Schweiz 1976)