In unserer Reihe „Großes Kino“ zeigen wir Filme, die man gesehen haben muss – und die man vor allem auf der großen Kinoleinwand gesehen haben muss. Wir zeigen Meisterwerke der Filmgeschichte, moderne Klassiker ebenso wie unbekanntere Werke – allen gemeinsam ist, dass sie ihre ganz besondere Wirkung vor allem in dem Raum entfalten, für den sie geschaffen wurden: im Kinosaal.
Die Filmeauswahl der Reihe „Großes Kino“ erfolgt im Programmausschuss – dem Gremium, das monatlich das Filmprogramm von Cinema Quadrat diskutiert und bestimmt. Als Mitglied von Cinema Quadrat e. V. können Sie sich gerne im Programmausschuss engagieren, für unser Kino und für die Kinokultur in der Region. Infos zum Programmausschuss: www.cinema-quadrat.de/kino/verein.
Four Rooms
USA 1995. R: Allison Anders, Alexandre Rockwell, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino. D: Tim Roth, Madonna, Lili Taylor, Jennifer Beals, Antonio Banderas, Salma Hayek, Marisa Tomei, Bruce Willis. 93 Min. EnglOmdtU. FSK: 16
Vier Episoden, die jeweils in einem Zimmer eines Hotels spielen, geschrieben und inszeniert von vier verschiedenen Filmemachern: Der rote Faden ist Page Ted, der in dieser Silvesternacht Dienst tut. Er trifft auf einen mysteriösen Hexenbund mit obskuren Ritualen, auf einen psychopathischen Ehemann, der Ted als Lover seiner Frau ausmacht, auf ein Latino-Gangsterpärchen, das ihm die Kinder anvertraut und in die durchgedrehte Silvesterparty eines (von Tarantino gespielten) berühmten Filmregisseurs.
Ohne lange Planungsphase setzten Anders, Rockwell, Rodriguez und Tarantino ihre Idee eines gemeinsamen Werkes um – „Four Rooms“ ist ein cooler Kultfilm der 90er, eine kurzweilig-makabre Fingerübung, die gute Laune macht.
Mo. 04.03.2024, 19:30 Uhr
Der Elefantenmensch
(The Elephant Man)
USA 1980. R: David Lynch. D: Anthony Hopkins, John Hurt, Anne Bancroft, John Gielgud. 123 Min. EnglOmdtU. FSK: 12
Der Londoner Chirurg Frederick Treves stößt im Jahr 1881 auf einer Freakshow auf John Merrick, einen Mann, der Aufgrund seiner Deformationen als „Elefantenmensch“ ausgestellt wird. Er kauft ihn vom Zirkusdirektor Mr. Bytes ab, um ihn zu untersuchen. Im Hospital muss Treves dafür kämpfen, dass Merrick bleiben darf. Merrick kann sich immer stärker kreativ entfalten, schreibt Gedichte, fängt an zu zeichnen und baut eine Miniaturkathedrale. Währenddessen setzt Mr. Bytes alles daran, Merrick wieder zu seiner Freakshow zurückzuholen.
David Lynch schuf mit „Der Elefantenmensch“ ein bewegendes Drama, welches auf dem Leben von Joseph Merrick basiert. Vor allem dank der herausragenden Darsteller und der spannenden Dramaturgie wurde der Film ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik, Lynch hatte sich mit seiner zweiten Regiearbeit als Filmemacher etabliert.
Mo. 08.04.2024, 19:30 Uhr
Lost in Translation
USA 2003. R: Sofia Coppola. D: Bill Murray, Scarlett Johansson, Giovanni Ribisi, Anna Faris. 102 Min. EnglOmdtU. FSK: 6.
Bob Harris, ein alternder Schauspieler, und Charlotte, die junge Frau eines Fotografen, haben einiges gemeinsam. Beide sind Amerikaner, zweifeln an ihrer Ehe, wissen nicht genau wohin mit sich und versuchen sich in Tokio zurecht zu finden. Als die beiden in der Hotelbar aufeinandertreffen, finden sie in ihrer unerwarteten Verbindung Trost und Verständnis. Es entsteht eine flüchtige, aber starke Bindung, und gemeinsam streifen sie durch das fremde Tokio.
„Lost in Translation“ zeichnet vor allem die von Sofia Coppola herausragend inszenierte Beziehung zwischen den beiden Protagonisten aus. Besonders in den Dialogen, aber auch in den Blicken, Gesten und Berührungen, die die beiden austauschen, steckt die Seele dieses melancholischen Dramas. Der Film wurde unter anderem mit dem Drehbuch-Oscar ausgezeichnet.
Mo. 06.05.,2024 19:30 Uhr
In the Mood for Love
HKG/FRA/THA 2000. R: Wong Kar-Wai. D: Tony Leung Chiu-Wai, Maggie Cheung, Ping-Lam Siu, Rebecca Pan. 98 Min. DF. FSK: 6
Hongkong 1962: Der Chefredakteur einer lokalen Zeitung, Chow Mo-Wan, zieht mit seiner Frau in ein Zimmer in einem Haus in Shanghai. Am selben Tag zieht Cahn Li-Zhen mit ihrem Mann in die Nachbarswohnung ein. Die beiden müssen bald feststellen, dass ihre Partner eine Affäre miteinander führen und zusammen nach Japan gereist sind. Während Mo-Wan und Zi-Lhen mit dem Schmerz und der Einsamkeit umgehen, welche diese Entdeckung mit sich bringt, entwickeln sie eine tiefe emotionale Bindung zu einander.
„In the Mood for Love“ glänzt nicht nur auf visueller Ebene, die durch meisterhafte Kameraarbeit und ein stimmungsvolles Set-Design geprägt wird, sondern auch dadurch, wie Wong Kar-Wai die Themen Liebe, Sehnsucht und Verlust sowie die Komplexität menschlicher Beziehungen subtil und berührend darstellt.
Mo. 22.06.2024, 19:30 Uhr
Die oberen Zehntausend
(High Society)
USA 1956. R: Charles Walters. D: Bing Crosby, Grace Kelly, Frank Sinatra, Louis Armstrong. 111 Min. DF. FSK: 6
Tracy Lord und ihre Familie gehören zur High Society. Kurz vor ihrer Hochzeit mit dem eher steifen und langweiligen George Kittredge wird ihre Welt durcheinandergeworfen. Ihr Ex-Mann C. K. Dexter Haven ist in sein altes Haus in der Nachbarschaft der Lords zurückgekehrt. Des Weiteren ist ein Boulevardmagazin drauf und dran, die Affäre von Tracys Vater publik zu machen. Um die Reporter einzuwickeln, erlaubt Tracy, dass sie über ihre Hochzeit berichten.
„High Society“ glänzt vor allem durch die begeisternde Musik von Cole Porter und durch seine brillante Besetzung, darunter Grace Kelly in ihrer letzten Filmrolle vor ihrem Rückzug aus Hollywood. Die mitreißende und unterhaltsame Musical-Hommage an die Welt der Reichen und Schönen basiert auf dem Broadway-Stück „The Philadelphia Story“, das bereits 1940 mit Katherine Hepburn, Cary Grant und James Stewart verfilmt wurde.
Mo. 08.07.2024, 19:30 Uhr
Das Boot – Director’s Cut
DEU 1981 R: Wolfgang Petersen. D: Jürgen Prochnow, Klaus Wennemann, Herbert Grönemeyer, Martin Semmelrogge, Uwe Ochenknecht. 208 Min. FSK:12
1941, der zweite Weltkrieg: Das U-Boot U-96 patrouilliert im Atlantik, um alliierte Schiffe zu versenken. Der Kriegsberichterstatter Leutnant Werner soll über die passionierte Moral der Besatzung an Bord berichten, doch die ständige Bedrohung durch feindliche Zerstörer sowie der enge Raum, auf dem die Mannschaft zusammenlebt, zeigen die hässliche Fratze des Krieges auf.
„Das Boot“ taucht in die Psyche der Besatzungsmitglieder ein und zeigt ihre Ängste und Konflikte. Durch moralische Dilemmata und ethische Fragen, die der Film stellt, wird man als Zuschauer auch angeregt, über die Realität des Krieges nachzudenken. Wolfgang Petersens packendes Antikriegsdrama – einer der besten deutschen Filme aller Zeiten – kam 1981 mit 149 Minuten in die Kinos, ab 1985 als fünfstündige TV-Serie gesendet. Der Director’s Cut von 1997 vereint die beiden Fassungen.
Mo. 16.09.2024, 19:00 Uhr – Achtung, frühere Uhrzeit!
Hugo Cabret – 3D
USA 2011 R: Martin Scorsese. D: Asa Butterfield, Chloë Grace Moretz, Ben Kingsley, Christopher Lee, Sacha Baron Cohen. 126 Min. DF. 3D.
Der zwölfjährige Weise Hugo lebt im Paris der 1930er Jahre im Gewölbe eines riesigen Bahnhofes. Dort zieht er täglich die Bahnhofsuhren auf, um das Lebenswerk seines verstorbenen Vaters fortzusetzen. Dieser hinterließ Hugo auch einen geheimnisvollen Automaten, den Hugo zu reparieren versucht und von dem er sich erhofft, dass sich darin eine Botschaft seines Vaters versteckt. Während seiner Bemühungen gerät Hugo in ein Abenteuer, das ihn mit Isabelle, der Adoptivtochter eines verbitterten Spielzeugherstellers, zusammenbringt. Gemeinsam versuchen sie das Geheimnis des Automaten zu entschlüsseln.
Martin Scorseses fünffach oscarprämierter „Hugo Cabret“ ist nicht nur ein Meisterwerk, das durch hervorragende Schauspieler, atemberaubende visuelle Effekte und wunderschöne Kamerafahrten glänzt. Sondern auch ein Liebesgeständnis an die Geschichte des Kinos und vor allem an Filmpionier George Méliès.
Mo. 07.10.2024, 19:30 Uhr