In seinem Schwarz-Weiß-Film, der erst zum Schluss eine farbige Symbolszene beinhaltet, zeichnet Regisseur Andrej Tarkowski in acht Episoden das Leben des russischen Ikonenmalers Andrej Rubljow (ca. 1360-1430) nach, ohne jedoch ein genaues Biopic zu liefern. Als berühmtestes Werk des Malers gilt die Dreifaltigkeits-Ikone, die etwa 1411 entstand und Rubljow künstlerisch mit Giotto vergleichbar macht. Tarkowski zeigt an den Selbstzweifeln der Figur des tiefgläubigen Malers, der sich an humanistischen Ideen der Renaissance orientiert, zugleich die menschenverachtende Machtpolitik des russischen Adels, der als wichtiger Auftraggeber Rubljows gilt. Welche Position hat ein Künstler in der Gesellschaft, wie kann er seine Integrität wahren, wenn er von brutalen Machtmenschen abhängig ist? Der vielschichtige Film mit seiner poetischen Bildsprache gehört zu den bedeutendsten Werken des russischen Kinos nach 1945, auch wenn Tarkowski auf Druck der sowjetischen Behörden Drehbuch, Kameraführung und verschiedene Szenen ändern musste. 1969 konnte der Film endlich beim Filmfest in Cannes einem internationalen Publikum gezeigt werden.

Einführung: Dr. Dorothee Höfert, Mannheim

Film & Kunst

Andrej Rubljow

UdSSR 1969 R: Andrej Tarkowski. D: Anatoli Solonizyn, Nikolai Grinko. 185 Min. RussOmdtU.

FSK: 12

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