Von Hans-Günter Fischer

Steht da wieder mal eine Revolution ins Haus? Verändert sich die ganze (Kino-) Welt? Wir wissen es noch nicht und setzen erst einmal ein großes Fragezeichen. Das tut auch das Kommunale Kino Cinema Quadrat im Mannheimer Collini-Center, wo vom 13. bis 15. Oktober beim schon 32. Symposium über den 3D-Film diskutiert wird.

Seit dem Sensationserfolg von „Avatar“ (Regie: James Cameron) scheint diese Gattung unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Hauptsächlich wegen der mittlerweile ausgereiften Digitaltechnik.

Schon in der Malerei

Aber 3D gab es im Grunde immer schon. Auch in der Malerei. Das wird der Kunsthistoriker Ralf Michael Fischer im Eröffnungsvortrag darlegen. Laut Peter Bär, der das Symposium seit den Anfängen entscheidend prägt, wird diesmal viel Geschichte auf der Tagesordnung stehen, während das rein Technische am Phänomen 3D nicht allzu prominent behandelt werden soll: Das sei etwas für Spezialisten. Dennoch sollen wieder Theorie und Praxis, Rezeption und Produktion ins Gleichgewicht gebracht werden. Und Filme gibt es selbstverständlich auch zu sehen.

Neben dem bereits erwähnten „Avatar“ etwa „Hugo Cabret“, Martin Scorseses schillernde Hommage an die Magie des Kinos. Die im Übrigen belegt, dass das 3D-Format nicht nur den Genres Fantasy und Trickfilm dienen kann, auch wenn sie zweifellos besonders von ihm profitieren.

Wie gewohnt, können Besucher des Symposiums eine Dauerkarte für drei Tage kaufen, doch es gibt auch Karten für die Einzeltage - und für einzelne Veranstaltungen. Kleine Gimmicks gibt es ebenfalls, Kameramann Marcus Zaiser wird zum Beispiel ein Spezialgerät für Live-Aufnahmen in 3D mitbringen. Sein Kollege Rolf Coulanges dagegen meint, dass 2D in der Regel völlig reicht. Ein Visionär wie Orson Welles trotzte der Leinwand schließlich schon vor 75 Jahren Tiefendimensionen ab. Es kommt nicht immer auf die Technik an. „Was bringt sie uns?“, fragt Peter Bär. Das Mannheimer 3D-Symposium gönnt sich auch die nötige Distanz