Wenn Werner Herzog sich einem Thema nähert, dann nimmt er es ganz in sich auf, formt es nach seinem Gutdünken, um etwas ganz anderes herauszubringen, als man im herkömmlichen Sinne erwarten würde. Hier nun untersucht Herzog – der nach eigenen Angaben nicht mal ein Handy besitzt – das Phänomen Internet. In seinen Episoden rund um Vernetzung, Kommunikation und künstliche Intelligenz interessiert ihn das konkrete Internet freilich kaum: Eine Familie, die heftigem Cybermobbing ausgesetzt war, oder Jugendlichen, die an Internetsucht leiden, begegnet er mit Sympathie, aber nur kurz. Viel mehr konzentriert sich Herzog auf die großen Visionen, auf die Utopien, die das Verbinden von Computern mit sich bringt: Von den Anfängen in Forschungslabors der University of California bis zu Elon Musks Träumen von Marsflügen. Zwischendurch: Sonnenwinde und Mönche mit Smartphones. Das Große, Überweltliche: Das ist es, was Herzog interessiert. Wenn die philosophischen Aspekte sich mit dem technischen Fortschritt verbinden, dann stellt sich die Frage nach diesem Organismus namens Internet – und ob diese Kreatur vielleicht schon unserer Kontrolle entglitten ist.

WOVON TRÄUMT DAS INTERNET? ist weniger Dokumentar- als Essayfilm: So ist es eben, wenn Werner Herzog sich einem Thema nähert.

Neu in Mannheim

Wovon träumt das Internet?

(Lo and Behold, Reveries of the Connected World)

USA 2016 R: Werner Herzog. Essayfilm. 98 Min. OmdtU.

FSK: k. A.

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