"Nimm den besten Orgasmus, den Du je hattest, multiplizier ihn mit 1000 und Du bist noch nicht einmal nah' dran." Die hymnische Rede ist von Heroin, das Marc und seine Clique in ekstatische Verzückung sinken lässt. In der Welt der Junkies, die Danny Boyle mit einem furiosen Bildersturm auf die Leinwand bringt, wird der krasse Gegensatz zwischen euphorischen Glücksmomenten und dem permanenten Kampf um den nächsten Schuss nur mit einem Achselzucken kommentiert. Erst als Marc und sein Freund Spud bei der "Arbeit" geschnappt werden, gibt es einen Einschnitt. Spud wandert in den Knast, Marc muss auf Entzug. Seine Radikalkur beschert den Zuschauern nicht nur ein gespenstisches Horror-Szenario an Entzugserscheinungen, sondern gibt auch den Hinweis auf den Filmtitel: in seinen Wahnvorstellungen beginnt Marc, die Loks auf der Tapete zu zählen, "train spotting", eine Spottbezeichnung für einen, der sich in völlig unwichtige Dinge verbeißt. Eine bittere, mit ungewöhnlichen filmischen Mitteln erzählte Groteske, deren auf Überraschung zielende Dramaturgie gefangennimmt. Trotz der suggestiven Bebilderung der Drogenerfahrungen ein zugleich schockierendes und einfühlsames Porträt der Junkie-Szene. In Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater zeigt Cinema Quadrat begleitend zur neuen Produktion "Gestochen scharfe Polaroids" die britischen Filme TRAINSPOTTING und HIGH HOPES. Am 10. u. 11.12. (TRAINSPOTTING) und 20.12. (HIGH HOPES) gibt es im Anschluss an den Film eine Diskussion mit Beteiligten der Theaterproduktion.

"Gestochen scharfe Polaroids"

Trainspotting

GB 1995 R: Danny Boyle. D: Ewan McGregor, Ewan Bremner, Jonny Lee Miller. 93 Min. DF.

FSK: nicht bekannt

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