Filmdiskussion via Zoom

Der nächste virtuelle Filmstammtisch wird sich am Dienstag, 10. August, mit zwei Filmen des japanischen Meisterregisseurs Kenji Mizoguchi beschäftigen.
Eine Werkschau mit vielen seiner Filme sowie zwei Dokus finden Sie in der Arte-Mediathek: https://www.arte.tv/de/videos/RC-021094/die-filme-von-kenji-mizoguchi/

Kenzji Mizoguchi (1898 – 1956) gehört mit Akira Kurozawa und Yasujiro Ozu zu den drei großen japanischen Regisseuren der Nachkriegszeit, deren Filme auch in Europa Aufmerksamkeit erregten, weil sie erzählerisch und stilistisch meisterhaft komponiert sind.

Mizoguchi hat seine Filme immer den Unterdrückten, den Bauern und Handwerkern im Feudalismus und den Armen der modernen Nachkriegs-Gesellschaft gewidmet und dabei auch die Unterdrückung der Freuen durch die Männer, aber auch durch die Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung angeprangert. Seine Filme sind von einem starken Humanismus und zugleich von einer großen Poesie geprägt, aber zugleich schonungslos realistisch.

1. Unter dem Regenmond
(Ugetsu monogatari)
JAP 1953 R: Kenji Mizoguchi. D: Machiko Kyō, Kinoyu Tanaka, Mitsuko Mito, Masayuki Mori.  93 Min. JapOmdtU.

In der romantischen Geistergeschichte, die im 16. Jahrhundert angesiedelt ist, wollen zwei Bauern mit ihren Töpferwaren Gewinn aus dem Bürgerkrieg schöpfen; doch im Grauen des Krieges ist der Preis für die Gier nach Reichtum groß. Als einer der beiden einer schönen Frau verfällt, ist auch diese Liebe nur eine Illusion…

Kenji Mizoguchi berühmtester Film „Unter dem Regenmond“, auch bekannt als „Ugetso – Erzählungen unter dem Regenmond“, basiert auf Erzählungen von Akinari Ueda. Er gewann 1953 den Silbernen Löwen von Venedig und ist neben Akira Kurosawas „Rashomon“ der Film, der die japanische Kinematographie in den Westen einführte.

Bitte sichten Sie den Film vorab in der Arte-Mediathek:
https://www.arte.tv/de/videos/010095-000-A/unter-dem-regenmond/ (online bis 31.1.2022)

2. Eine Frau, von der man spricht
(Uwasa no Onna)
JAP 1954 R: Kenji Mizoguchi. D: Kinuyo Tanaka, Tomoemon Toani, Yoshiko Kuga, Eitarô Shindô.  81 Min. JapOmdtU.

Das moderne Frauendrama, angesiedelt im Nachkriegs-Kyoto, beleuchtet das Gesellschafts- und Rollenbild der Geishas näher: Eine Witwe, die ein überaus einträgliches Geisha-Haus betreibt, hat eine Affäre. Doch der Liebhaber verliebt sich in ihre Tochter, die den Beruf ihrer Mutter verachtet…

Mizoguchi beschreibt sensibel die psychologischen Entwicklungslinien im Verhältnis der Figuren zueinander: „Ein feinfühliges Drama des Japaners Kenji Mizoguchi, der seine Charaktere genau erfasst und das Milieu dezent und mit ambivalentem Blick behandelt.“ (Filmdienst)

Bitte sichten Sie den Film vorab in der Arte-Mediathek: https://www.arte.tv/de/videos/101302-000-A/eine-frau-von-der-man-spricht/ (online bis 14.1.2022)

Moderator Peter Bär empfiehlt, alle acht Kenji-Mizoguchi-Filme sowie die beiden Dokumentationen zu sichten, die in der Arte-Mediathek zur Verfügung stehen. Die Werkschau ist eine hervorragende Gelegenheit, diesen wichtigen Regisseur vorzustellen und damit lebendig und anschaulich Filmgeschichte zu entdecken.

Virtueller Filmstammtisch

Thema: Kenji Mizoguchi

Um beim virtuellen Filmstammtisch teilzunehmen, melden Sie sich bitte über unser Online-Anmeldeformular an.