Brillante Filmbiographie über die 20 letzten Jahre im Leben des britischen Malers J.M.W. Turner. Der Film konzentriert sich auf die letzten 20 Lebensjahre des ebenso exzentrischen wie arbeitswütigen Künstlers und deckt alle wichtigen Eckpunkte seiner Biographie ab: seine enge Verbindung zu seinem Vater, der als Assistent für den Sohn arbeitete und dessen Tod Turner in eine tiefe Depression stürzte; seine bizarre Beziehung zu seiner bis zur Selbstaufgabe – auch sexuell – unterwürfigen Haushälterin; seine geheime Liebe in einer Art Doppelleben zu einer zweifachen Witwe, mit der er bis zu seinem Tod lebte; das wachsende Unverständnis der Öffentlichkeit mit der zunehmend abstrakteren Kunst dieses faszinierenden Mannes, die in einer fast krankhaften Fixierung auf die Farbe Gelb mündete. In genau austarierten, oftmals nur mit Kerzenlicht ausgeleuchteten Tableaus, die an die Gemälde Turners erinnern, breitet Mike Leigh die Geschichte aus, die eine Liebeserklärung ans Licht ist. „Die Sonne ist Gott“, sollen die letzten Worte Turners gewesen sein…

Einführung: Inge Herold (Kunsthalle Mannheim)