Unter Staatsführer Ion Antonescu wurde der massive Antisemitismus in der rumänischen Gesellschaft zur offiziellen Vernichtungspolitik erklärt; unter seiner Leitung wurden im Oktober 1941 über 25.000 Juden in Odessa massakriert. Seine Rolle im Zweiten Weltkrieg wird aber bis heute glorifiziert.

Eine junge Regisseurin plant nun eine groß angelegte, radikale Theateraufführung zu Rumäniens Beteiligung am Holocaust. Als Reenactment der damaligen Ereignisse soll das Theaterstück das Publikum aufrütteln, doch bereits vor der Premiere zeigen sich zahlreiche Probleme: Es gibt Unmut unter den Komparsen, die Stadtregierung möchte das Stück zensieren, und auch in Marianas Privatleben läuft nicht alles glatt. Die als Weckruf konzipierte Performance gerät Schritt für Schritt zur Farce. Und der Film – dessen Titel sich auf ein historisches Zitat Antonescus bezieht – entpuppt sich als so kluge wie komplexe Mischung aus geschichtlicher Rekonstruktion und absurder Komödie, die mit Mitteln der Brechungen und Spiegelungen verschiedener Erzählebenen Geschichtsvergessenheit, Erinnerungskultur und die Möglichkeiten und das Scheitern politischer Kunst verhandelt.

Zum Bundesstart

Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen

(Îmi este indiferent daca în istorie vom intra ca barbari)

ROU/BGR/DEU/FRA/CZE 2018 R: Radu Jude. D: Ioana Iacob, Alexandru Dabija, Alex Bogdan, Ilinca Manolache, Erban Pavlu, Ion Rizea. 140 Min. OmdtU.

FSK: k. A.

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