Dies ist nicht nur ein Film, sondern ein Politikum. Regisseur Rasoulof wurde 2010 wegen seiner regimekritischen Arbeiten im Iran zu sechs Jahren Haft verurteilt; später wurde die Strafe auf ein Jahr mit Bewährung reduziert. Im Versteckten hat er "Manuscripts Don't Burn" gedreht. Im Zentrum der Handlung steht der versuchte Anschlag auf einen Bus mit einer Gruppe kritischer Intellektueller, ein Ereignis, das der Dissident Khosrow in seinen Memoiren zu Papier gebracht hat, nach deren Veröffentlichung er aus dem Land fliehen will. Morteza, ein ehemaliger Freund Khosrows, arbeitet mittlerweile für den Geheimdienst und versucht nun, das Original sowie zwei bei befreundeten Künstlern untergebrachte Kopien in seinen Besitz zu bringen – mit Entführung, Folter und Mord. Der Film funktioniert wie ein Paranoia-Thriller – nichts bleibt privat, nichts geheim – ganz ohne plakative Effekte. Umso beunruhigender erscheint so der Alltag im Iran, der konstant von Überwachung und Einschüchterung beherrscht wird. Um Rasoulof zu schützen, feierte der Film seine Premiere in Cannes ohne Nennung des Regisseurs. Dort wurde er in der Sektion „Un Certain Regard“ mit dem Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet. Aus Sicherheitsgründen werden Darsteller und Crew weiterhin nicht namentlich genannt, die Credits am Ende bleiben aus, die Musik läuft vor schwarzem Hintergrund.

Neu in Mannheim

Manuscripts Don't Burn

(Dast-neveshtehaa nemisoosand)

IRN 2013 R: Mohammad Rasoulof. D: Ungenannt. 124 Min. OmdtU.

FSK: nicht vorgelegt (also ab 18)

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