Sophie Rois spielt die Richterin Josephine Praetorius-Camusot, und sie spielt Franz List – letzterer war Komponist und Kommunist, Mitkämpfer der Pariser Commune von 1871, just die Zeit, in der Bismarck und der Kaiser das moderne Strafrecht aufsetzten. Franz List wird wiedererweckt im Berlin der Jetztzeit, und die Richterin bekommt es zwischen Gerichtssaal, Stadtschloss und Staatsoper mehrfach mit ihm zu tun. Denn List ist verdächtig, sowohl Kommissar Detlev D. Detlevsen (das D. steht für Detlev) wie auch Staatsanwalt Donnerstrunkhausen wittern Staatsterrorismus. Max Linz, der in seinen vorherigen Filmen ICH WILL MICH NICHT KÜNSTLICH AUFREGEN (2014) und WEITERMACHEN SANSSOUCI (2019) den Kunst- bzw. Universitätsbetrieb aufgespießt hat, seziert nun das Justizwesen bis in die letzte Faser: Mit einer grandiosen Sophie Rois in der Doppelrolle von Richterin und zeitreisendem Kompo- und Kommunist gelingt eine so komische wie treffende Slapstick-Satire mit Bewusstsein und Haltung wider all die lächerlichen Autoritäten.

Deutsches Kino anders

L´état et moi - Der Staat und ich

DEU 2022 R: Max Linz. D: Sophie Rois, Jeremy Mockridge, Martha Mechow, Bernhard Schütz, Bernd Moss, Sarah Ralfs. 85 Min.

FSK: 12

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