Zukunftsvision in den 1960ern: Geheimagent Lemmy Caution kommt 1990 als Reporter getarnt in die totalitäre Metropole Alphaville, um einen vermissten Agenten aufzuspüren. Die Stadt steht unter der Kontrolle von Professor von Braun. Dieser hat den Computer Alpha 60 entwickelt, der Ideen wie Gefühle oder Bewusstsein konsequent – und tödlich – der Logik unterordnet. Caution verliebt sich in von Brauns Tochter. Ihre Gespräche über Poesie und Liebe verwirren Alpha 60...

Eddie Constantine war als Lemmy Caution Star einer Reihe von Spionagefilmen der 1960er – Godard macht sich diese Groschenroman-Figur zunutze, um Thriller- und Science-Fiction-Stereotype zu unterlaufen und mit der Zeitkritik der Nouvelle Vague zu verbinden. Auf intelligente Weise mischt Godard Science-Fiction- und Film-noir-Motive, ohne Spezialeffekte zu nutzen: Er filmte in den modernen Vierteln von Paris mit ihren Glas- und Betonfassaden und ihren Neonreklamen, verfremdet mit Licht und Schatten – bereits die Gegenwart ist voller Schrecken, da die Maschine den Menschen immer mehr zurückdrängt. Für diese formal wie gedanklich eindrucksvolle filmische Reflexion, die eine mögliche Befreiung durch die Liebe und die Poesie zeigt, gewann Godard den goldenen Berlinale-Bären.

18. Mannheimer Filmseminar

Lemmy Caution gegen Alpha 60 – Alphaville, une étrange aventure de Lemmy Caution

(Alphaville, une étrange aventure de Lemmy Caution)

FRA 1965 R: Jean-Luc Godard. D: Eddie Constantine, Anna Karina, Michel Delahaye, Howard Vernon. 95 Min. DF.

FSK: 16

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