Obwohl schon Anfang 40, lebt Erika Kohut, Klavierlehrerin am Wiener Konservatorium, immer noch bei ihrer Mutter. Diese läßt ihr keinerlei Freiheiten: Ständig achtet sie darauf, dass ihre Tochter die maximal zulässige Abwesenheit nicht überschreitet. Gelingt es Erika doch einmal, ihrer Mutter zu entwischen, sucht sie in infantiler Lust heimlich Pornokinos auf, oder beobachtet Pärchen beim Liebesspiel. Als sich Walter Klemmer, einer ihrer Studenten, in sie verliebt, läßt sie sich nicht auf Gefühle ein. Stattdessen präsentiert sie Walter eine List mit sexuellen Forderungen an ihn. Zwischen beiden entsteht ein bizarrer Zustand von Anziehung und Abscheu. Die Einsamkeit und gefühlskalten Abgründe der KLAVIERSPIELERIN stellt Haneke in kühlen, streng komponierten Bildern dar. Er bleibt immer auf Distanz, nirgends gibt er einen Blick frei in das Innere der Person. Allein deren Taten zeugen von ihrer seelischen Kälte und den dunklen Tiefen der menschlichen Seele. Wie immer bei Haneke, wird sich der Zuschauer in seinem Kinosessel keine Minute lang wohl fühlen. Mit einer Einführung von Herrn R. Reffert über „Die unlösbaren Verstrickungen einer Symbiose und die Hoffnung auf den Retter“.

Psychoanalytiker stellen Filme vor

Die Klavierspielerin

A/F 2001 R: Michael Haneke. D: Isabelle Huppert, Benoît Magimel, Annie Girardot, Anna Sigalevitch, Susanne Lothar. 130 Min. DF.

FSK: nicht bekannt

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