"Jeder muss sich in acht nehmen in einer solchen Stadt", warnt ein Rumäne den naiven Amerikaner Holly Martins, der in Wien einen alten Freund treffen will. Kurz nach dem Krieg liegt die Stadt in Trümmern und ist von den Siegermächten in vier Besatzungszonen geteilt. Auf dem Schwarzmarkt werden nicht nur Tafelsilber und Uhren gegen Lebensmittel getauscht, sondern auch schmutzige Geschäfte gemacht, zum Beispiel mit verdünntem Penicillin. Martins Freund Harry Lime ist unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen und er kommt gerade rechtzeitig zu dessen Beerdigung. Martins beginnt zu recherchieren, verliebt sich in Limes Freundin Anna und stellt fest, dass sein alter Freund noch lebt. Robert Kraskers barocke Licht- und Kameraführung verwandelt die Donaumetropole in eine morbide Szenerie, die der Schattenwelt des film noir verwandt ist. Wien ist in diesem Film eine Geisterstadt, nur die stinkende Welt untertage ist noch intakt: ein verwirrendes, von Ratten bevölkertes System von Gängen und toten Abzweigungen. Aus der Zusammenarbeit von Carol Reed, Graham Greene und Orson Welles ist ein schlüssig konstruierter und hochkarätig besetzter Thriller entstanden, der noch heute die Touristen in die Abwässerkanäle Wiens lockt.