Die 17jährige Palästinenserin Ahed Tamimi wurde 2017 verhaftet unter der Anklage, israelische Sicherheitskräfte bedroht zu haben; der nationalreligiöse Knesset-Sprecher tweetete echauffiert, dass Ahed mindestens einen Schuss ins Knie verdient habe. Nadav Lapid nimmt diese Episode als Ausgangspunkt für einen wütenden und angriffslustigen Film über Nationalismus, Zensur, Konformität: Der gefeierte Filmemacher Y. – unverkennbar ein Alter Ego des Regisseurs – soll in einer entlegenen Wüstensiedlung seinen letzten Film präsentieren. Dort legt ihm eine Beamtin des Kulturministeriums ein Formular vor, worüber Y. nach der Vorführung keinesfalls diskutieren darf: Siedlungsbau, Brutalität gegen Palästinenser, Sippenhaft bei Gewalttaten.

Der experimentell-essayistische Spielfilm über persönliche und politische Dämonen ist ein drastisches Hadern mit dem eigenen Land. Nadav Lapid, der für seinen vorherigen Film SYNONYMES den Goldenen Bär gewonnen hat, erhielt für AHEDS KNIE den Preis der Jury in Cannes.

Zum Bundesstart

Aheds Knie

(Ha'berech)

ISR/DEU/FRA 2021 R: Nadav Lapid. D: Avshalom Pollak, Nur Fibak, Yoram Honig, Lidor Ederi, Yonathan Kugler. 109 Min. OmdtU.

FSK: 12

Bitte reservieren oder kaufen Sie Ihre Eintrittskarten vorab über obenstehenden Link!

Sie können online gekaufte Karten bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn stornieren.