Mit der Wahl des Regisseurs Akira Kurosawa (1910 – 1998) knüpft die Seminarreihe „Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie“ in ihrem 15. Jahr an die frühen Seminare über Hitchcock, Antonioni, Bergman und Buñuel an, also an die großen Namen der Filmgeschichte der 1950er bis 1970er Jahre.

Kurosawa gehört zu den bedeutendsten Regisseuren des 20. Jahrhunderts, zu den großen Stilisten, die zugleich große Erzähler waren. Mit RASHOMON, der in Venedig 1951 den Goldenen Löwen gewann, wurde der Westen erstmals auf die japanische Kinematographie aufmerksam. Mit den SIEBEN SAMURAI erfand Kurosawa den klassischen Western (im Osten) neu. Mit YOJIMBO lieferte er die Blaupause für den Italowestern, unter anderem mit RAN adaptierte er auf ganz japanische Weise klassische Shakespeare-Stücke. Diese Erfolge und ihre Wirkung auf den Westen führten zu dem Diktum vom „westlichsten“ Regisseur Japans. Dabei übersah man – oder wusste es mangels einschlägiger Kenntnisse von der Kultur Japans nicht besser –, wie sehr sich Kurosawa mit seinem Land und seiner Kultur beschäftigt hat: mit einem Blick auf soziale Gegebenheiten, mit einer offenen Haltung für gesellschaftliche Neuerungen und mit einem sehr kritischen Blick auf die konservativen Kräfte.

Diese humanistische Haltung Kurosawas, die gleichermaßen in seinen Samuraidramen wie in modernen Gangsterballaden und Sozialtragödien zum Ausdruck kommt, gilt es (wieder) zu entdecken und für einen aktuellen Diskurs fruchtbar zu machen.

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15. Mannheimer Filmseminar -
Im Dialog: Psychoanalyse und
Filmtheorie Akira Kurosawa

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