Barbie

Barbie

USA 2023 R: Greta Gerwig. D: Margot Robbie, Ryan Gosling, America Ferrara, Ariana Greenblatt, Will Ferrell, Michael Cera. 114 Min. DF. FSK: 6

Barbie lebt glücklich in Barbieland, zusammen mit all den anderen glücklichen Barbies, die sich als Nobelpreisträgerinnen, Präsidentinnen oder Astronautinnen selbst verwirklichen. Begleitet werden sie von Ken, Ken, Ken und weiteren Kens, deren Hauptbeschäftigung Beach ist. Doch eines Tages denkt Barbie an ihre Sterblichkeit. Sie verlässt Barbieland und gerät ins reale Los Angeles, wo sie bemerken muss, dass hier alles nach der Pfeife der Männer tanzen muss. Und während Barbie von den Managern des Spielzeugkonzerns Mattel gejagt wird, führt Ken in Barbieland das Patriarchat ein.

Nicht zuletzt durch die geschickte Vermischung von Blockbusterkino, subversiver Kapitalismuskritik und offensivem Feminismus wurde die Realverfilmung eines Spielzeugs zum weltweiten Phänomen mit fast 1,5 Milliarden Dollar Einnahmen. Macht enormen Spaß!

Referentin: Ceren Dogan (Heidelberg)

So. 22.09.2024, 19:30 Uhr

Everything Everywhere All at Once

Everything Everywhere All at Once

USA 2022. R: Dan Kwan, Daniel Scheinert. D: Michelle Yeoh, Ke Huy Quan, James Hong, Stephanie Hsu, Harry Shum Jr., Jamie Lee Curtis. 139 Min. DF. FSK: 16

Evelyn Wang hat einen Waschsalon und einigen Ärger mit der Steuer. Zudem steht abends die große Neujahrsfest-Party zwischen den Waschmaschinen an, und die Tochter will dem konservativen Opa ihre Freundin präsentieren. Gleichzeitig versucht Ehemann Waymond, mit ihr über die Scheidung zu sprechen. Im Finanzamt, gegenüber einer mehr als biestigen Beamtin, findet Evelyn ein Portal in diverse Parallelwelten. Was ihr Leben nicht gerade vereinfacht.

In diesem 2022er-Kino-Überraschungshit spielt Michelle Yeoh eine träumerische, überforderte Kleinunternehmerin – und zugleich eine Wrestlerin, eine Martial Arts-Kämpferin, eine gleichgeschlechtlich liebende Ehefrau mit Wurstfingern… Im Multiversum ist alles möglich, irre Wendungen und witzige Gags, und es ist nicht so einfach, die Welt zu retten, wenn man die „Verse-Sprung“-Technik nicht geübt hat. So verbindet das Regieduo „Die Daniels“ glücklich Feelgood mit Action und Mindfuck – ausgezeichnet mit mehreren Oscars.

Referentin: Sabine Ameskamp (Mannheim)

So. 27.10.2024, 19:30 Uhr

Perfect Days

Perfect Days

JPN/DEU 2023. R: Wim Wenders. D: Kōji Yakusho, Arisa Nakano, Tokio Emoto. 125 Min. DF. FSK: 0

Hirayama ist Toilettenreiniger in Tokio. Schweigsam und hingebungsvoll verrichtet er seine Arbeit. Sein Alltag ist genau strukturiert bis hin zum Musikhören und Bücherlesen. In den Arbeitspausen fotografiert er Bäume. Er scheint vollkommen zufrieden zu sein: Er folgt dem Rhythmus des Lebens zwischen Arbeit und privaten Ritualen. Dann taucht seine Nichte auf.

Wim Wenders wollte eigentlich eine Auftrags-Dokumentation über Tokios architektonisch erstaunliche Toilettenhäuschen drehen – daraus wurde dieser weltweit gefeierte Spielfilm. Die poetische und anrührende Meditation über die Schönheit der alltäglichen Dinge und die unendlich verschlungenen Pfade des menschlichen Lebens lief zwischen Darstellerpreis in Cannes und Oscarnominierung für Japan auch im Programm des IFFMH 2023.

Referentin: Sabine von Falkenhausen (Ludwigshafen)

So. 24.11.2024, 19:30 Uhr

Anatomie eines Falles

Anatomie eines Falles

FRA 2023. R: Justine Triet. D: Sandra Hüller, Swann Artaud, Milo Machado Graner, Antoine Reinartz. 151 Min. DF. FSK: 12

Sandra, deutsche Schriftstellerin, lebt mit ihrem französischen Mann Samuel und ihrem Sohn Daniel abgelegen in einem Chalet in den französischen Alpen. Dann wird Samuel tot aufgefunden. Unfall? Selbstmord? Mord? Der Polizei erscheinen die Umstände verdächtig, Sandra wird verhört und angeklagt, es beginnt ein aufreibender Indizienprozess. Strafverfolgung und Justiz bohren in das private, widersprüchliche, komplexe Beziehungsgeflecht zwischen den Eheleuten – Sandra Hüller arbeitet nuanciert alle Facetten ihrer Figur heraus. Gewinner der Goldenen Palme – erst zum dritten Mal für einen von einer Frau inszenierten Film.

Referentinnen: Gaby Brandner (Heidelberg), Astrid Gabriele (Dossenheim)

So. 08.12.2024, 19:30 Uhr

22. Mannheimer Filmsymposium
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie

Thema: WERNER HERZOG

Vorblick: So. 12.1., 19:30 Uhr

Filmseminar: Fr. 17.01. bis So. 19.01.2025

Titane

Titane

FRA/BEL 2021. R: Julia Ducournau. D: Agathe Rouselle, Vincent Lindon, Laïs Salameh, Garance Marillier. Kamera: Ruben Impens. 108 Min. DF. FSK: 16

Eine Erotik-Tänzerin hat seit ihrer Kindheit eine Titanplatte im Kopf, wird zur Mörderin, nimmt auf der Flucht die Identität eines seit einem Jahrzehnt vermissten Jungen an und findet bei dessen Vater, einem Feuerwehrmann, Unterschlupf. Außerdem ist sie schwanger – von einem getunten Cadillac.

Der am ehesten mit dem Bodyhorror verwandte Genre-Mix erzählt von Flucht und scheinbarer Obhut als fantastischem Rausch, der Geschlechtsidentitäten ebenso vermengt wie Fleisch und Metall. Verstörend und provokant, spielerisch und wild erschafft Julia Ducournau ein absurdes, gendersprengendes Fantasydrama, das sich auf ganz eigene Weise mit Körperlichkeit, Weiblichkeit, Sexualität auseinandersetzt. Gewinner der Goldenen Palme – erst zum zweiten Mal für einen von einer Frau inszenierten Film.

Referent: Stefan Hinz (Wilhelmsfeld)

So. 02.02.2025, 19:30 Uhr