Von der Indie-Ikone zum Blockbusterphänomen: Als Schauspielerin galt Greta Gerwig für die New York Times schon 2010 als die „maßgebliche Leinwandheldin ihrer Generation“, spätestens mit FRANCES HA, für das sie auch das Drehbuch schrieb, wurde sie weltweit bekannt. In ihren bisher drei Regiearbeiten – bei denen sie jeweils auch das Drehbuch verfasste – konnte sie Kritikerlob wie Publikumszuspruch erringen, als Autorenfilmerin, die Entertainment mit Feminismus verbindet – vor allem natürlich im diesjährigen Kinowunder BARBIE, mit dem Gerwig als erste Frau überhaupt die Eine-Milliarde-Box-Office-Marke knackte.

Frances Ha

Frances Ha

USA 2012. R: Noah Baumbach. D: Greta Gerwig, Mickey Sumner, Adam Driver. 86 Min. EnglOmdtU. FSK: 6

Die Mittzwanzigerin Frances lebt in New York in einer WG mit ihrer alten Freundin Sophie. Trotz ausbleibendem Erfolg versucht sie sich unverdrossen als Tänzerin, lebt gut gelaunt in den Tag hinein und lässt sich vom Leben nicht verbiegen – bis Sophie auszieht und sich ein neues, schönes Apartment sucht. Frances muss sich eine neue WG suchen, im Tanzkurs läuft es schlecht, überhaupt bekommt sie das Gefühl, immer und überall die Älteste zu sein, ständig von Jüngeren überrundet zu werden…

Greta Gerwig und Noah Baumbach – ihr Lebenspartner – entwickelten im gemeinsamen Drehbuch diese Figur, die sich weder von Fehlschlägen noch von Neurosen unterkriegen lässt. Ihr Schlingern um Demütigungen und Misslingen ist hochvergnüglich geschildert, ihr unbeholfener Charme ist ansteckend – kurz, mit Spiegel online gesprochen: „die schönste Komödie des Sommers“.

Sa. 02.12.2023, 21:30, Mi. 06.12.2023, 19.30 Uhr

Lady Bird

Lady Bird

USA 2017. R: Greta Gerwig. D: Saoirse Ronan, Laurie Metcalf, Tracy Letts, Timothée Chalamet, Lucas Hedges. 95 Min. EnglOmdtU. FSK: 0

Christine McPherson, die sich Lady Bird nennt, ist 17, lebt in Sacramento, liebt ihre Mutter und ist genervt von ihrer Mutter, und erschreckenderweise hat sie ihr ganzes Leben vor sich. Sie will studieren, möglichst an der Ostküste, hockt aber ohne großen Eifer in der katholischen Schule und in klammer finanzieller Situation fest. Zwischen ihrer Unangepasstheit, erster Liebe, erhoffter Flucht aus der Heimat und Verbundenheit mit Familie und Freunden lernt sie, mit ihrer Orientierungslosigkeit umzugehen.

In ihrem Solo-Regiedebüt hält Greta Gerwig souverän die Balance zwischen Komik und Tragik, lässt ihre Figuren in brillanten Dialogen die absurde Durchschnittlichkeit des Alltags durchleben und verbindet die Coming-of-Age-Geschichte mit der präzisen Zeichnung einer Mutter-Tochter-Beziehung. Die Filmkritik überschlug sich vor Begeisterung, und mit Einnahmen von über 70 Millionen wurde der Film zu einem Überraschungserfolg an der Kinokasse.

Fr. 08.12.2023, 21:30 Uhr, Sa.09.12.2023, 19:30 Uhr

Little Women

Little Women

USA 2019. R: Greta Gerwig. D: Saoirse Ronan, Emma Watson, Florence Pugh, Timothée Chalamet, Laura Dern, Meryl Streep. 135 Min. EnglOmdtU. FSK: 0

Die vier Schwestern Jo, Meg, Amy und Beth March wachsen in der von starren Geschlechterrollen dominierten Gesellschaft der USA des 19. Jahrhunderts auf. Jo träumt von einer Karriere als Schriftstellerin, Meg hat früh geheiratet, Amy hofft auf einen reichen Ehemann, Beth ist nach einer Scharlacherkrankung geschwächt – und sie alle kämpfen um die Verwirklichung ihrer Wünsche und ihres persönlichen Glücks.

Greta Gerwig, die sich als Darstellerin wie auch mit ihrem Regiedebüt LADY BIRD als Königin des zeitgenössischen Indie-Kinos etabliert hat, verfilmt den gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1868 mit einem herausragenden Ensemble und geschickten chronologischen Wechseln zwischen Kindheit und Beinahe-Erwachsensein der Schwestern. Mit heutiger dynamischer Inszenierung verleiht sie dem Kostümdrama den spürbaren Geist eines liberalen Feminismus.

So. 17.12. & Mi. 20.12.2023., 19:30 Uhr

Barbie

Barbie

USA 2023. R: Greta Gerwig. D: Margot Robbie, Ryan Gosling, Will Ferrell, America Ferrara, Ariana Greenblatt, Michael Cera. 114 Min. EnglOmdtU. FSK: 6

Barbie lebt glücklich in Barbieland, zusammen mit all den anderen glücklichen Barbies, die sich als Nobelpreisträgerinnen, Präsidentinnen oder Astronautinnen selbst verwirklichen. Begleitet werden sie von Ken, Ken, Ken und weiteren Kens, deren Hauptbeschäftigung Beach ist. Doch eines Tages denkt Barbie an ihre Sterblichkeit. Sie verlässt Barbieland und gerät ins reale Los Angeles, wo sie bemerken muss, dass hier alles nach der Pfeife der Männer tanzen muss. Und während Barbie von den Managern des Spielzeugkonzerns Mattel gejagt wird, führt Ken in Barbieland das Patriarchat ein.

BARBIE hätte zum totalen Reinfall werden können als reines Kommerzprodukt eines Plastikpuppenherstellers – doch nicht zuletzt durch die geschickte Vermischung von Blockbusterkino, subversiver Kapitalismuskritik und offensivem Feminismus wurde die Realverfilmung eines Spielzeugs zum weltweiten Phänomen mit fast 1,5 Milliarden Dollar Einnahmen. Der Film des Jahres – der enormen Spaß macht!

Sa. 23.12.2023, 21:30 Uhr, Mo. 25.12. & Di. 26.12.2023, 19:30 Uhr,
Mi. 27.12.2023, 17:30 Uhr