Bei allem, was man über Genesis Breyer so hört, erwartet man bei einer Dokumentation in erster Linie schockierendes Material. Der englische Performancekünstler und Punkrocker sorgte in den Sechzigerjahren für öffentliches Ärgernis, als er begann, sich als menschliches Kunstwerk zu inszenieren und mit Skandal-Happenings Aufmerksamkeit zu erregen. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Künstlerin Lady Jaye, die 2007 überraschend an Herzversagen starb, begann er seit 2000 an dem "Pandrogyne"-Kunstwerk zu arbeiten, bei dem sie sich mit zahlreichen medizinischen Eingriffen optisch einander angleichen ließen und zu androgynen "Zwitterwesen" mutierten. Doch der Film ist mehr als das Aufzählen von Provokationen. Es ist die romantische Geschichte einer großen Liebe zwischen zwei Menschen, die einander in ihrer Andersartigkeit gefunden haben und die perfekte Symbiose eingingen, bis der Tod sie entzweiriss. Der Debütfilm der Autorin und Regisseurin Marie Losier bewegt sich damit zwischen inszenierter Kunst und persönlichen Heimvideos. Ein gefühlvolles, traurig-schönes Porträt einer Liebe "bis aufs Blut".

Ausgezeichnet mit dem Caligari-Filmpreis auf der Berlinale 2011.

Mitgliederaktion: Eintritt für CQ-Mitglieder frei.

Herzblut

The Ballad of Genesis
and Lady Jaye

USA/FRA 2011 R: Marie Losier. Dokumentation. 75 Min. OmU.

FSK: nicht vorgelegt (also ab 18)

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